„Kirche muss für junge Menschen attraktiver werden"

Die 19-jährige Finnja Maaß aus Klinkrade (Kirchengemeinde Sandesneben) und Niklas Brose (24, Kirchengemeinde Siebenbäumen) aus Kastorf kandidieren für die Synode des Kirchenkreises. Foto: Bastian Modrow
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Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg wählt eine neue Synode - Finnja Maaß (19) und Niklas Brose (24) kandidieren für das Gremium

 

Lübeck/Ratzeburg (bm). Nach den Sommerferien steht im Kirchenkreis eine wichtige Entscheidung an: Die Kirchengemeinderäte in Lübeck und im Herzogtum Lauenburg wählen eine neue Synode. Als oberstes Beschlussorgan zeichnet das Gremium für Satzungen, Stellenpläne und Finanzen verantwortlich. 66 Synodale werden gesucht. 93 haupt- und ehrenamtliche Bewerber wollen sich in den kommenden sechs Jahren engagieren. Zwei von ihnen sind die 19-jährige Finnja Maaß aus Klinkrade (Kirchengemeinde Sandesneben) und Niklas Brose (24, Kirchengemeinde Siebenbäumen) aus Kastorf.

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Die beiden Ehrenamtlichen gehören zu zehn Bewerbenden, die unter 27 sind. Und so jung an Lebensjahren Finnja Maaß und Niklas Brose auch sind, so können sie doch schon über eine beachtliche Laufbahn bei der Kirche zurückblicken. „Streng genommen bin ich seit der Konfi-Zeit aktiv dabei, nach der ich die Teamer-Ausbildung gemacht habe und seither in der Jugendarbeit mitarbeite“, berichtet Finnja Maaß, die zurzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. Niklas Brose mischt seit seinem 14. Lebensjahr in der Gemeinde, mittlerweile aber auch auf Nordkirchen-Ebene mit.

Die beiden haben konkrete Ziele, für die sie sich in der Synode engagieren wollen: „Ich möchte die Kirche für junge und für queere Menschen attraktiver gestalten und die aktuellen Bemühungen zu diesen Themen aktiv mit vorantreiben“, sagt Niklas Brose. Der Student habe bereits zielführende Impulse, deutliche Verbesserungen festgestellt. „Diese Arbeit möchte ich weiter bestärken“, argumentiert der 24-Jährige.

Auch Finnja Maaß hat sich aus gutem Grund für die Synodenwahl aufstellen lassen: „Als Kirche müssen wir für junge Menschen attraktiver werden, ihre Interessen stärker in den Fokus rücken“, fordert die 19-Jährige. In einigen Regionen gebe es bereits vielfältige Angebote, aber eben nicht überall. Das müsse sich ändern. „Die Menschen müssen Kirche neu kennenlernen, viele wissen gar nicht, was Kirche alles anbietet - und dass Kirche, Glaube und Gemeinschaft viel mehr ist als nur der Sonntagsgottesdienst.“

Viele jüngere Menschen würden heute unter Einsamkeit leiden, kaum neue Leute kennenlernen. „Hier hat Kirche richtige Chancen“, sind beide überzeugt. Entsprechend seien digitale Angebote zwar auch wichtig, „aber die persönliche Ansprache, der direkte Kontakt, das Miteinander - das sind unsere Stärke als Kirche.“

Katrin Thomas ist amtierende Präses der Kirchenkreis-Synode. Auch sie kandidiert erneut für das Gremium und freut sich auf frische Impulse. „Wie in einer großen Familie ist es in der Synode wichtig, dass Entscheidungen auf demokratischem Wege und auf der Grundlage einer Vielfalt der Sichtweisen getroffen werden“, betont sie und fügt an: „Wir Älteren entscheiden viel zu oft über die jüngere Generation, ohne deren Bedürfnisse zu kennen und sie ernst zu nehmen. Daher freue ich mich sehr auf eine verstärkte Beteiligung junger Erwachsener an den Entscheidungsprozessen der Synode.“

Die Synoden-Präses wünscht sich durch das Mitwirken junger Menschen vor allem Neugier und Offenheit für deren Sichtweisen. „In den kommenden Jahren werden wir alle uns Veränderungsprozessen innerhalb unserer vertrauten Strukturen stellen müssen, dazu wünsche ich uns Vertrauen in neue Wege und mehr Mut zu einem übergemeindlichen Miteinander. Bisherige Grenzen zu überwinden und aushalten zu müssen, sich von Vertrautem zu trennen, darum wird es gehen. Das wird auch vor Gebäude-Entscheidungen nicht halt machen“, sagt Katrin Thomas. Das Gute sei, dass es immer einen Weg geben würde - „und wir es selber in der Hand haben, an diesen Veränderungen aktiv mitzuwirken, anstatt sie einfach geschehen zu lassen.“

Finnja Maaß und Niklas Brose wollen mit anpacken und Verantwortung übernehmen. Die Wahl zur Kirchenkreissynode findet im September statt.

Kurznachrichten aus der Region


Sprechstunden der Behindertenbeauftragten
Die nächsten Sprechstunden der Kreisbehindertenbeauftragten Kirsten Vidal finden an folgenden Terminen statt:
Donnerstag, 25. April, von 14 bis 15.30 Uhr im Rathaus in Wentorf bei Hamburg, Hauptstraße 16.
Montag, 6. Mai, von 12 bis 16 Uhr im Raum 176 des Kreishauses, Barlachstraße 2, in Ratzeburg. Dort ist sie auch unter der Nummer 04541 / 888-493 telefonisch erreichbar.


Wentorfer Demo für Demokratie und Menschlichkeit
Unter dem Motto „Wentorf zeigt Gesicht“ findet am Sonntag, 28. April, um 15 eine Kundgebung auf dem Platz vor dem Rathaus statt. Eine Arbeitsgruppe aus allen Wentorfer Parteien hat ein breites gesellschaftliches Bündnis organisiert, das sich in die große Bewegung zur Verteidigung von Demokratie und Menschlichkeit einreiht. Das Format soll eine Kundgebung mit kulturellem Programm sein. Die Poetry Slam AG vom Gymnasium kommt mit einem Mini-Poetry-Slam. Es gibt Musik und Redebeiträge u.a. von der Bürgermeisterin Kathrin Schöning und Pastor Klein von der evangelischen Gemeinde. Die Veranstalter rufen zu friedlicher Teilnahme auf und freuen sich auf eine positive Stimmung bei hoffentlich schönem Frühlingswetter.


Beratung des Pflegestützpunktes in Wentorf
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Rathaus, Hauptstraße 16, von 14 bis 16 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege und Vorsorge an. Lars Koßyk vom Pflegestützpunkt Im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Persönliche Beratungen vor Ort sind nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


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