Geesthacht (LOZ). In Geesthacht sind zurzeit fünf Hausärzte-Stellen unbesetzt; zwei weitere werden folgen. Damit ist die ärztliche Versorgungssicherheit infrage gestellt.
Die KVSH zeigt sich in ihrem Bedarfsplan 2022 besorgt, dass in wachsendem Umfang Hausärzte in Hamburg von Patienten aus Schleswig-Holstein bzw. dem Hamburger Speckgürtel in Anspruch genommen werden. Gleichzeitig nehmen jedoch auch immer mehr Patienten aus Hamburg Ärzte aus dem Speckgürtel in Anspruch. Die Zahlen lassen auf einen zunehmenden Ärztebedarf schließen.
Da die ärztliche Versorgung einen wichtigen Standortfaktor darstellt, ist ein kommunales Engagement im Sinne der Stadt Geesthacht notwendig.
Vor diesem Hintergrund hat die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen den folgenden Antrag zur Sitzung des Hauptausschusses am 24. April eingebracht:
„Um einen Beitrag gegen den Mangel an Hausärzte in Geesthacht zu leisten, sollen die folgenden kommunalen Handlungsansätze unter Mithilfe eines externen Beratungsbüros geprüft werden:
1. Vergabe von kommunalen Stipendien für Medizinstudierende (mit der Verpflichtung, nach Erteilung der ärztlichen Approbation einige Jahre in der Stadt Geesthacht tätig zu sein).
2. Förderrichtlinie für Hausärzte (ggf. auch allgemeine Fachärzte), die sich im Stadtgebiet niederlassen (Rahmenbedingungen, Förderungen und Verpflichtungen).
3. Einrichtung eines kommunalen Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) ggf. in Form einer GmbH oder anderer Versorgungsmodelle als eine mögliche Ergänzung zur bestehenden ärztlichen Versorgung.
4. Einbinden der im Stadtgebiet tätigen Ärzte, z. B. Durchführung eines Workshops mit allen relevanten Akteuren gesundheitlicher Versorgung in und für Geesthacht (Ärzteschaft, Kliniken, Labore, KVSH).
5. Für die Einbeziehung einer externen Beratung werden Mittel in einer Größenordnung von bis zu 20.000 Euro zur Verfügung gestellt.“
Ali Demirhan und Jens Kalke, Mitglieder im Hauptausschuss: „Wir wollen mit diesem Antrag Handlungsansätze aufzeigen, die wir als politisch Verantwortliche selber in die Hände nehmen können. Wir wissen aber auch, dass es für uns als Stadt Geesthacht nur eingeschränkte Möglichkeiten gibt, etwas gegen den eklatanten Mangel an Hausärzten und Hausärzten zu tun. Aber diese wollen wir zumindest umfassend und kompetent geprüft haben. Wir hoffen, dass die anderen Fraktionen diesen Weg mit uns mitgehen.“