Informationsveranstaltung Elbquerung Lauenburg/Hohnstorf: Straßenbauverwaltungen von Schleswig-Holstein und Niedersachsen informierten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in Hohnstorf und per Livestream

Foto: W. Reichenbächer
Pin It

 

Hohnstorf (LOZ). Seit über 70 Jahren verbindet die Elbquerung bei Lauenburg die Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein als kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke. Das bestehende Bauwerk befindet sich im vollständigen Eigentum der Deutschen Bahn. Das Bauwerk ist inzwischen in die Jahre gekommen und wird zukünftig die Lasten von Schiene und Straße nicht mehr verlässlich tragen können. Um auch in Zukunft die Verfügbarkeit der wichtigen Infrastruktur im Norden zu gewährleisten, entschied das Bundesverkehrsministerium in Abstimmung mit den Auftragsverwaltungen der Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein, abschließend nach einer Bereisung im Juni 2021, in die Planung eines Ersatzneubaus für den Straßenverkehr einzusteigen.

Werbung

Stand der Dinge

Über den aktuellen Planungsstand informierten die beiden zuständigen Straßenbauverwaltungen gestern (21. März 2023) gemeinsam beim Bürgerinformationstermin im niedersächsischen Hohnstorf sowie über einen Livestream im Internet. Zuletzt hatten der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) und die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) am 19.November 2021 in Lauenburg eine Auftaktveranstaltung für die Öffentlichkeit durchgeführt. Seitdem ist die Planung vorangeschritten. Hauptthema der diesjährigen Veranstaltung waren die naturschutzfachlichen Untersuchungen: Dabei wurden etwa die Methodik und Ergebnisse der Kartierung des Elbquerungsprojekts mit Ortsumgehungen erstmals öffentlich vorgestellt.

Anspruchsvolle Bauplanung

LBV.SH-Geschäftsbereichsleiterin Britta Lüth startete mit einem Überblick: „Der Untersuchungsraum umfasst rund 4.000 Hektar, so groß wie 6.000 Fußballfelder. In diesem Untersuchungsraum wurden ein Jahr lang Flora und Fauna untersucht. Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung werden diese Daten nun bewertet und Lösungen für die Vermeidung oder Minimierung der Auswirkungen der unterschiedlichen technischen Lösungen gesucht. Natürlich stehen auch die Menschen im Fokus – sowohl die direkt Betroffenen als auch die, die indirekt durch Lärm oder Luftschadstoffe beeinträchtigt werden.“ Und NLStbV-Geschäftsbereichsleiter Dirk Möller ergänzte: „Das Besondere an diesem länderübergreifenden Bauprojekt ist die geografische Lage: Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben keine gemeinsame feste Landgrenze; sie sind durch die Elbe getrennt und nur durch zwei Brücken miteinander verbunden. Umso wichtiger ist es, die gegebene Infrastruktur zu optimieren.“

Flora und Fauna

Zu den naturschutzfachlichen Ergebnissen sagte der beauftragte Lübecker Landschaftsarchitekt Peter Hermanns: „In einem ersten Schritt haben wir den Untersuchungsraum und die Untersuchungsinhalte definiert und mit den zuständigen Behörden und Verbänden abgestimmt. Bei der Öffentlichkeitsveranstaltung haben wir die Ergebnisse unserer Untersuchungen zu Pflanzen und Tieren präsentiert. Im Ergebnis liegt insbesondere beidseits der Elbe ein hochwertiger Naturraum vor“, so der Landschaftsarchitekt. Und der beauftragte niedersächsische Landschaftsplaner Holger Runge ergänzte: „Es gilt bei der Planung einer neuen Elbquerung und den Ortsumgehungen auf jeden Fall auf den Erhalt der Biodiversität zu achten.“

Die Ergebnisse

Im Ergebnis wurden in den europäischen Schutzgebieten erwartungsgemäß Biotoptypen von besonderer Bedeutung bis hin zu prioritären Lebensraumtypen angetroffen. Zudem stellt der Untersuchungsraum für Brutvögel eine Wertigkeit mit überdurchschnittlicher Bedeutung dar. So wurden unter anderem die Beutelmeise, der Flussuferläufer, die Knäkente, das Braunkelchen, der Große Brachvogel, der Kiebitz, der Wachtelkönig, der Wiesenpieper, der Feldschwirl und das Rebhuhn aufgefunden. Bedeutsame Rastgebiete sind die Stecknitz-Delvenau-Niederung für Gänse und Kraniche, die Stecknitzmündung für Möwen, Kormorane und Gänsesänger sowie die Vordeichflächen bei Hohnstorf für Enten und Gänse.

Ebenfalls umfangreich untersucht wurden die Fledermäuse. Mittels spezieller Ultraschalldetektoren (Batcordern), Netzfängen, Habitatstrukturkartierung und Höhlenbaumerfassung wurden insgesamt 13 Arten festgestellt; darunter für sechs Arten Reproduktionsnachweise. Bei der Untersuchung des Fledermauszuges stellte sich eine hohe Bedeutung der Elbe und ihrer Uferstrukturen insbesondere im Bereich des Elbhangs für Nahrungssuche sowie Paarung während des Zuges heraus. Der Bereich der Vorlanddeichflächen wurde während der Zugzeit als Jagdrevier genutzt.

Haselmäuse wurden auf der schleswig-holsteinischen Seite bestätigt. Zudem fanden sich mehrere Nachweise des Bibers in Elbnähe. Auch Amphibien wie etwa Kammmolch, Knoblauchkröte und Moorfrosch wurden aufgefunden sowie Libellen, darunter die Zierliche Moosjungfer und die Asiatische Keiljungfer. Nachweise planungsrelevanter Schnecken oder Muscheln gab es nicht.

Die Öffentlichkeitsveranstaltung im Sportzentrum Hohnstorf fand als hybride Veranstaltung statt. Vor Ort haben sich rund 130 Bürginnen und Bürger direkt informiert. Das Besondere: Die Veranstaltung wurde auch im Internet übertragen, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Hier nahmen rund 180 Interessierte teil. Aufgrund des schlechten Zustands des Bestandsbauwerks lag ein Hauptinteresse auf den jetzt anstehenden nächsten Schritten und dem weiteren zeitlichen Ablauf. Im nächsten Schritt werden Linien für die unterschiedlichen Bauwerksarten im Dialog von Umwelt und Technik entwickelt. Diese Linienüberlegungen sollen in der nächsten Öffentlichkeitsveranstaltung am 28. Juni 2023 in Lauenburg zur Diskussion gestellt werden.

Das Gute: Wer dieses Mal nicht live dabei sein konnte, hat weiterhin die Möglichkeit, sich ausführlich zu informieren: Die Veranstaltung bleibt als Video und mit vielen Dokumenten und Übersichten auf der Internetseite des LBV.SH abrufbar unter: www.schleswig-holstein.de/elbquerung-lauenburg

Kurznachrichten Lauenburg


Jugendamt Lauenburg: Telefonanlage ausgefallen
Die Außenstelle Lauenburg des Jugendamtes Herzogtum Lauenburg, Fachdienst Soziale Dienste, ist vorübergehend nur über die Telefonnummer 0151 / 551 46 345 oder E-Mail gulinski@kreis-rz.de erreichbar. Bereits am Montag, 5. Juni, war eine Komponente der Telefonanlage ausgefallen. Die Reparatur sollte kurzfristig erfolgen, scheint sich nun aber doch als aufwendiger zu erweisen. Die Kreisverwaltung informiert entsprechend sobald die telefonische Erreichbarkeit der Außenstelle wiederhergestellt ist.


Bingo
Die AWO-Launburg lädt zum Bingo Nachmittag am 11. Juni um 14.30 Uhr in die AWO-Begegnungsstätte Lauenburg Mitte (Büchener Weg 8a, Zufahrt über Schmiedeweg) ein. Auch Nicht-Mitglieder sind herzlich willkommen. Kaffee und Kuchen sind im Spielpreis inbegriffen. Es winken tolle Preise.


Digitaltag
Am Freitag, 16. Juni, ist bundesweiter Digitaltag. Auch die Stadt- und Schulbücherei Lauenburg beteiligt sich daran und stellt während der Öffnungszeiten (11 bis 16 Uhr) allen Interessierten ihre Online-Angebote vor: Neben der "Onleihe zwischen den Meeren" wird folgendes angeboten: OverDrive, Filmfriend, Sharemagazines, Munzinger, Duden und Brockhaus. Für die jüngeren Menschen gibt es verschiedenste Roboter, aber auch Tonie- und Tigerboxen, Kekz-Kopfhörer und BOOKii-Stifte nebst Büchern. https://digitaltag.eu/aktion/digitale-medien-und-mehr-in-der-stadt-und-schulbuecherei  https://digitaltag.eu/


Sprechstunde des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Kreises in Lauenburg
Am Mittwoch, 14. Juni, gibt es für alle Interessierten im Gasthaus „zum Anker“ in der Bahnhofstraße 11 in Lauenburg das Angebot einer kostenlosen Sozialpsychiatrischen Sprechstunde. Andreas Adelmeyer vom Sozialpsychiatrischen Dienst der Kreisverwaltung wird in der Zeit von 11 bis 13 Uhr die Sprechstunde durchführen. In der Sprechstunde werden Fragen zu psychischen Erkrankungen und/oder zu deren Ursache, Behandlungsmöglichkeiten und Unterstützungsmaßnahmen beantwortet. Das Angebot richtet sich sowohl an Angehörige als auch an selbst betroffene Personen und alle Interessierte. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, aber unter 04152 / 8098-19 trotzdem möglich.


Der Wald am Lauenburger Elbufer
Führung mit Traute Tockhorn-Kruckow (Forstwissenschaftlerin) am Sonnabend, 17. Juni, von 14 bis 16 Uhr. Treffpunkt: Parkplatz am Forsthaus Glüsing, Berliner Straße 7 (an der B5), Schnakenbek. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.


Ausfall der Ampel Am Schüsselteich/Triftweg
Da die Ampel in Höhe Am Schüsselteich/Triftweg in Lauenburg ausgefallen ist und nicht in nächster Zeit repariert werden kann, wird dort vorübergehend ein Fußgängerüberweg markiert. Sobald die Ampelanlage wieder funktioniert, wird der Überweg wieder entfernt.


Schulfest
Am Freitag, 16. Juni, findet ein Schulfest an der Weingartenschule Lauenburg von 15 bis 17 Uhr statt. Alle Schulkinder der Weingartenschule sind mit ihren Familienangehörigen und Freunden eingeladen. Es wird viele Aktionsstände geben: z.B.: Dosenwerfen, Sackhüpfen, Kinderschminken, Sinne-Stationen oder eine Slackline. Kinder und Erwachsene dürfen sich aber auch auf kreative Angebote, eine große Tombola mit tollen Preisen sowie Kaffee und Kuchen freuen. Für die Tombola wurden zahlreiche Sponsoren gefunden, die das Schulfest unterstützen. Alle Klassen und Schulmitarbeiter und -mitarbeiterinnen sind involviert, um so ein unvergessliches Fest stattfinden lassen zu können.


Vollsperrung zwischen Lauenburg und Lanze, Lanzer Deichbruch / Dorfstraße
Von Montag, 17. April, bis voraussichtlich Juli 2023 wird der Lanzer Deichbruch zwischen Lauenburg, B 5 und der Gemeinde Lanze, Dorfstraße aufgrund von Sanierungsarbeiten für Fahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger voll gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die B 5 und den Buchhorster Weg in Lauenburg, der Dorfstraße und des Lanzer Weges der Gemeinde Buchhorst über den Elbe-Lübeck-Kanal nach Lanze und wird ausgeschildert. Diese Umleitung gilt auch für den Linien- und Schulbusverkehr. Da hier auch Gelenkbusse fahren, wird um besondere Aufmerksamkeit auf der Umleitungsstrecke gebeten.


Demenzberatung
Die Koordinierungsstelle Demenz bietet in Lauenburg einmal monatlich Demenzberatung an. Fragen rund um das Thema werden mit viel Zeit besprochen. An jedem 4. Donnerstag im Monat von 15 bis 18 Uhr können sich Angehörige und Menschen mit Gedächtnisproblemen im Fürstengarten 29 (Erdgeschoss) individuell, unabhängig und kostenfrei beraten lassen. Um Anmeldung wird gebeten, es gelten die aktuellen Regeln. Weitere Infos: Barbara Hergert, Koordinierungsstelle Demenz, Telefon 04542 / 83 84 670, info@koordinierungsstelle-demenz.de


Beratung des Pflegestützpunktes
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Haus der Begegnung, Fürstengarten 29, von 9-12 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege an. Der Zugang ist derzeit nur über die Schmiedestraße möglich. Nadine Fauck vom Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Aufgrund der aktuellen Lage sind persönliche Beratungen vor Ort nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab und unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.