Ratzeburg (pm). Der Gang zwischen dem Marktplatz/Ecke Herrenstraße und der Stadtkirche St. Petri war einmal eine beliebte Schaufensterpassage und hatte sich nach einem Besitzwechsel der Immobilien im Laufe der Jahre zu einer Schmuddelecke und Problemzone entwickelt.
Die Künstlerinnen Berit Kröner und Mirja Schellbach und das Projekt ‚die brachiale‘ haben mit der künstlerischen Intervention „Zwischenwelt“ den Gang verwandelt und die 11 Schaukästen im Juli in einen Ort des visuellen Dialoges gebracht . Es ist den beiden Künstlerinnen gelungen die Problemzone am Marktplatz wieder in das Bewusstsein der Bürger und Verantwortlichen zu rücken. Vera Bade kümmert sich zusammen mit ihrem Mann Dirk und einigen Aktiven um die weitere Belebung des Ganges. Neben der Vermeidung einer erneuten Verwahrlosung des Ganges ist es Vera Bade wichtig, Kunst barrierefrei für alle Besucher zu zeigen: „Wir haben, denke ich, eine Aufgabe, Menschen zu ermutigen, sich mehr zu trauen, als Kunstschaffende, auch als mündig politisch Denkende. Als Dazugehörige wenn es um öffentliche Räume geht.“
Dahinter steht kein kommerzieller Gedanke und so hat sie verschieden Kunstkurse, Malschulen und Kunstschaffende in Ratzeburg und Umgebung eingeladen ihre Werke in der Öffentlichkeit zu zeigen.
Vera Bade und ihre Mitstreiter sind überzeugt von der Idee. Sie träumen von einem Treffpunkt für Jung und Alt, einem touristischen Anziehungspunkt, einem Ort der Kultur, der Demokratie und der Kommunikation im Austausch über das Gesehene.
Ohne einen Namen ist die ehemalige Schmuddelecke, die unter dem Arbeitstitel ‚Kunstecke für Jung und Alt‘ läuft. Für die Namensfindung freut sich Vera Bade auf Vorschläge unter der Telefonnummer 04541 / 856 17 73, hier können sich auch weitere Aussteller melden, denn in den Schaukästen sollen die Exponate wechseln.
Die aktuelle Ausstellung wird mit einer Vernissage vor Ort am Sonnabend, 18. November, um 15 Uhr eröffnet. Die Laudatio wird von Dr. Dirk Bade gehalten und musikalische von Gesine Biller auf dem Akebono begleitet. Der Ausstellungsort ist von der St. Petrikirche aus ohne Stufen zu erreichen.
Zunächst ist eine weitergehende Nutzung des Schaufensterganges zeitlich ungewiss. Einige Institutionen haben angekündigt, eine Unterstützung für die ‚Kunstecke‘ zu bedenken. In welcher Art und Weise sich das auswirkt bleibt abzuwarten. In jedem Fall wird das Ehepaar Bade flexibel auf die jeweiligen Angebote der Fürsprecher und Förderer reagieren.