Von Barmherzigkeit zur Wirksamkeitskontrolle

(von vorne links nach hinten rechts): Staatssekretär Albig, Verena Held (LHW), Arne Reinholdt (Brücke SH und Johanniter Krankenhaus), Udo Spiegelberg (Brücke SH), Cornelia Hagelstein (Pflegestützpunkt), Oliver Lietzke (Anker e.V.), Dr. Michael Riederer (ehemaliger Fachdienstleiter), Andreas Adelmeyer (Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienst). Foto: hfr
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Staatssekretär Albig zu Gast bei der PSAG im Kreis Herzogtum Lauenburg

 

Mölln (LOZ). Zu einem Informationsaustausch zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes hat die PSAG (Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft) des Kreises den Staatssekretär des Sozialministeriums und Landes- und Kreispolitiker nach Mölln ins Haus der sozialen Dienste des LHW eingeladen.

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Oliver Brandt (Bündnis 90/Die Grünen, MdL), Gitta Neemann-Güntner (SPD, Vorsitzende des Sozialausschusses im Kreistag) und Markus Worm (Bündnis 90/Die Grünen, Vorsitzender des Sozialausschusses Geesthacht) waren dabei. Ebenso wie zahlreiche Vertreter der Kreisverwaltung (inkl. Landrat Dr. Christoph Mager), des Johanniter Krankenhaus mit Chefarzt Dr. Burkhard Reher und ltd. Oberärztin Dr. Luise Leptin und weiteren sowie Vertreter der Leistungserbringern, Betroffenen (oder Erfahrenen) und des Pflegestützpunktes.

Dem Gast wurde zunächst die Rolle des Zuhörers zugeteilt; der Staatssekretär und Psychologe hörte aufmerksam den Impulsen der Vertreter der PSAG zu, bevor er selber das Wort ergriff.

Oliver Lietzke, Geschäftsführer des Anker e.V., bemängelte den gestiegenen Zeitaufwand, den Dokumentation und Formalia schlucken statt in direktem Kontakt zu den betroffenen Menschen eingebracht zu werden. Verena Held, Leiterin der ambulanten Hilfen des LHW, schlug den Bogen von der einstmals barmherzigen Aufgabe für Menschen mit Unterstützungsbedarf zu der Wirksamkeitskontrolle sozialer Arbeit: wichtig, aber völlig überdimensioniert. Arne Reinhold, selbst von psychischer Erkrankung betroffen und seit geraumer Zeit Genesungsbegleiter bei der Brücke SH und beim Johanniter Krankenhaus sprach von der Notwendigkeit, Betroffenenwissen in die Arbeit einzubeziehen und trialogisch und auf Augenhöhe zu arbeiten.

Dr. Michael Riederer, Psychiater und ehemaliger Leiter des Fachdienst Eingliederungshilfe sowie des Sozialpsychiatrischen Dienstes und seit langen Jahren wohnhaft in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung brachte es auf den Punkt: die Idee des Achters mit Steuermann wandelt sich langsam dahin, dass nicht acht Personen rudern und einer steuert, sondern, dass es mehr Steuerleute gibt als Ruderer und dann (fast aufgebracht): das können wir uns ökonomisch und auch vor dem Gedanken des Fachkräftemangels nicht mehr leisten, wir müssen umsteuern.

Cornelia Hagelstein, die Leiterin des Pflegestützpunkts Herzogtum Lauenburg, musste dann wieder auf die konkrete Praxis zurückkommen und bemängelte, dass Antrag auf Antrag zu stellen sei, häufig auf überforderte Angehörige (und auch Profis) treffe und Entscheidungen viel zu lange dauerten.

Jetzt könnte man annehmen, dass Staatssekretär Albig erschlagen sei. Bei nichten. Sehr aufmerksam zugehört, auf viele Punkte eingegangen und die Replik nicht am Rednerpult gesucht, sondern sitzend, um einer Gesprächsrunde zu entsprechen.

Albig erläuterte die Position des Ministeriums, auf die Belange der betroffenen Menschen eingehen zu wollen, dies trotz Sparvorgaben umzusetzen, Einigungswillen zu schaffen, so die Bemühungen des Ministeriums, den Landesrahmenvertrag zu einen und weitere Punkte. Eine schwierige, zeitaufwendige Aufgabe.

Aber mit positiver Energie

Auf die Frage, ob nicht in der gesellschaftlichen Entwicklung gewissen Parallelen zu erkennen seien, Ökokrise, Wirtschaftskrise, Coronakrise entgegnete der Psychologe, nein, so negativ würde er die Entwicklung nicht betrachten, es ginge darum, die Unterstützungsbedarfe von Menschen zu erkennen und ihnen angemessene Angebote zu machen. Und dies für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit oder ohne Behinderung. Dafür stände das Ministerium mit Ministerin Aminata Touré und der Staatssekretär Johannes Albig.

Kurznachrichten Mölln


Exkursion nach Haithabu entfällt
Die von der Stiftung Herzogtum Lauenburg für den 26. Mai geplante Tagesexkursion nach Haithabu entfällt aus organisatorischen Gründen.


Tandera-Theater in der Stadtbücherei Mölln
Das Tandera-Theater kommt am Dienstag, 4. Juni, mit dem Stück „Frieda und Frosch“ in die Stadtbücherei Mölln. Das Abenteuer von Kröte Frieda und Frosch Fredy ist für Kinder ab 4 Jahren geeignet und beginnt um 15.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Karten gibt es ab sofort in der Stadtbücherei, Gudower Weg 9.


Öffnung Luisenbad
Das städtische Luisenbad öffnet für die diesjährige Badesaison am Mittwoch, 1. Mai, um 12 Uhr. Das Bad ist im Mai an folgenden Tagen geöffnet: freitags in der Zeit von 13 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr. Weitere Öffnungszeiten, sonstige Änderungen oder Bekanntmachungen entnehmen Interessierte der Internetseite der Stadt Mölln unter oder der Internetseite des Mölln-Tourismus.


150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Mölln
Die Feuerwehr feiert vom 27. bis 29. September ihr 150jähriges Jubiläum. Am 27. September ist ein Kommers für geladene Gäste geplant, am 28. September wird es einen Orientierungsmarsch mit befreundeten Hilfsorganisationen im Möllner Stadtgebiet geben. Abends lädt die Wehr zur großen öffentlichen Party in der Stadtwerke Arena ein, bei der die Band “Die Dorfer” für Stimmung sorgen wird. Am 29. September ist ein großes Feuerwehrfest auf dem Schulberg mit Verpflegungsständen, Kinderschminken, Hüpfburg und viel Spaß für die ganze Familie geplant.


Vollsperrung der Möllner Hauptstraße im Altstadtbereich
Für die Umgestaltung des „Zentralen Einkaufsbereiches / Grubenstraße“ im Zusammenhang mit der Städtebaulichen Gesamtmaßnahme „Altstadt“ ist ab dem 16. Juni die Hauptstraße im Altstadtbereich zwischen Jähnenstraße und Wasserkrüger Weg am Bauhof für den gesamten Fahrzeugverkehr voraussichtlich bis Ende Juni 2024 komplett gesperrt. Anlieger können über die Seestraße und den Kurparkparkplatz in die Wallstraße gelangen.


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