CDU und Aktive Senioren machen Druck
Schwarzenbek (LOZ). „Wir werden uns nirgendwo festkleben, aber mit Nachdruck Verbesserungen im Bahnverkehr für unsere Stadt einfordern“, sagt Thimo Krebs, Vorsitzender der CDU.
„Die Stadt muss sich sofort auf die Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg-Berlin für 2025 vorbereiten – und nicht erst, wenn einzelne Stadtverordnete das Thema viel zu spät für sich entdecken, weil es auf irgendwelchen nur für den Kreis wichtigen haushaltstechnischen Prioritätenlisten auf dem letzten Platz rangiert.“
Ein Drittel der mittlerweile auf rund 17.500 Einwohner angewachsenen Stadt pendelten täglich aus, davon 2.200 mit der Bahn in Richtung Hamburg. Takterhöhung, Verbesserungen im Bahnhofsumfeld, Barrierefreiheit, mehr Platz für Pendler in den Regionalzügen – die Liste für das Dauerbrennerthema Bahnhof in Schwarzenbek sei lang und wegen der Vielzahl der Bahnnutzer sofort anzupacken. Erster Ansatz der von Aktiven Senioren und CDU neugegründeten Bürgerinitiative BISS (Bürger für mehr Schiene Schwarzenbek) war deshalb in den vergangenen zwei Wochen, die Themen zu sichten, zu strukturieren und erste Briefe an die verantwortlichen Stellen in Kreis, Land und bei der Deutschen Bahn zu schreiben.
„Offenbar hat man dort die Dringlichkeit erkannt“, sagt CDU-Vertreter Paul Dahlke, „mit so schnellen Antworten und Erledigung erster Aufgaben hatten wir gar nicht gerechnet.“ Dahlke hatte sich für den Ortsverband der CDU und im Auftrag der Seniorenvertreter an die Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn gewandt mit ersten Forderungen und einer Mängelliste wie defekter Beleuchtung in der Unterführung, Verschmutzungen an den Bahnsteigen und Treppenaufgängen und wiederkehrend funktionsuntüchtiger Aufzüge. Die Mängel sind bereits angegangen worden, die Unterführung ist wieder beleuchtet, so die Auskunft der Bahn. „Darüber freuen wir uns“, sagt Patrick Göring, Vorsitzender der Senioren, der den Bahnhof bereits in Augenschein genommen hat. „Gut, dass es so schnell klappt, wenn man Kontakt aufnimmt“, dies werde man sich bei den Senioren merken für zukünftige Anregungen.
Eine Zusage, dass die versprochene Bahnsteigverlängerung im nächsten Jahr wie geplant umgesetzt werde, hat die Bürgerinitiative ebenso schriftlich erhalten. „Während der vom Bund jetzt in Auftrag gegebenen Generalsanierung auf der Strecke Hamburg-Berlin wird es auch grundlegende Sanierungen und Modernisierungen in den Bereichen Fahrgastinformation, Zu- und Abgängen, Elektrotechnik am Bahnhof selbst geben“, ergänzt Dahlke. Dies werde man positiv begleiten. Die Hauptfrage sei jedoch, ob Schwarzenbek den Anschluss an die veränderten Bedingungen überhaupt auf dem Zettel habe: „Wenn bei einer Vollsperrung der Strecke fast zweieinhalbtausend Menschen sich für mindestens fünf Monate eine Ausweichmöglichkeit für den Arbeitsweg suchen müssen, erzeugt dies sehr wahrscheinlich Unmut“, sagt Krebs.
Die Stadt sei deshalb gut beraten, sich mit Ersatzangeboten zu rüsten, die Einwohner frühzeitig zu informieren und auf politischer Ebene Konzepte zu entwickeln: Denn, wenn schon eine Generalsanierung in der Schieneninfrastruktur anstehe, müsse nachgedacht werden, ob weitere Gleise im Bereich Schwarzenbek nicht sinnvoll seien. Zudem müsse mit dem Land verhandelt werden, Schwarzenbek aufzunehmen in der für 2027 geplanten Neuvergabe im Nahverkehr. „Wir brauchen für die Schwarzenbeker Pendler dringend Verdichterleistungen in den Hauptverkehrszeiten und längere Fahrzeuge.“