Grüne kritisieren Antrag zur Videoüberwachung am Bahnhof Schwarzenbek

Foto: hfr
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Schwarzenbek (LOZ). Der aktuelle Antrag der SPD-Fraktion zur nächsten Stadtverordnetenversammlung in Schwarzenbek am 16. Februar geht aus Sicht der Grünen an der Realität vorbei. „Da wurde leider tief in die Mottenkiste der Symbolpolitik gegriffen“, bedauert Kolja Ronneberger, OV-Sprecher der Grünen und Kriminologe, den Vorstoß der SPD, die Fahrradständer am Bahnhof mit Videokameras überwachen zu lassen.

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„Tatsächlich hat sich entgegen den Erwartungen und Versprechen der Politik das Instrument der Videoüberwachung in zahlreichen Studien als wirkungslos erwiesen, wenn es darum geht, Kriminalität damit verhindern zu wollen. Stattdessen wird lediglich die Anonymität der Bevölkerung im öffentlichen Raum immer weiter eingeschränkt. Kein Wunder also, dass auch die Deutsche Bahn inzwischen davon absieht, weitere teure Videoanlagen aufzubauen“, erklärt Kolja Ronneberger.

Besondere Kritik übt Kolja Ronneberger an der öffentlichen Begründung des Antrags: „Den tragischen Messerangriff in Brokstedt mit diesem Antrag zu verknüpfen, finde ich unredlich. Die meisten Straftaten dieser Art werden von Tätern begangen, die schwerwiegende psychische Probleme haben. Dieser Umstand ist für uns alle schwer zu ertragen, weil wir uns vor völlig irrationalen Taten nicht schützen können. Den Eindruck zu erwecken, eine Videokamera könnte die Sicherheit der Reisenden in welcher Form auch immer erhöhen, wird den Sorgen der Bevölkerung nicht gerecht.“

Auch das Argument, dass Kriminalitätsfurcht die Schwarzenbeker Bevölkerung davon abhalten würde, mit dem Fahrrad zum Bahnhof zu fahren, wollen die Grünen so nicht gelten lassen. Vielmehr sehen sie die Hintergründe in der vernachlässigten Infrastruktur für den Fahrradverkehr. „In dieser Frage kämpfen wir in den Ausschüssen aktuell noch einen aussichtslosen Kampf“, stellt Kolja Ronneberger fest. Beispielhaft ist Bauvorhaben in der Danziger Straße.

Gerade in der Nähe der Grundschule wäre es notwendig gewesen, besonderes Augenmerk auf sichere Fahrradwege zu legen. Herausgekommen ist eine Fahrbahn, die um rund 40 Zentimeter verbreitert wurde, ein einseitiger Gehweg auf der gegenüberliegenden Seite der Grundschule, der für eine gemeinsame Nutzung mit Fahrradverkehr zu schmal ist und völlige Unklarheit, ob es Radfahrerinnen und Radfahrern in Zukunft überhaupt gestattet sein wird, die Danziger Straße von der Kollower Straße in Richtung Grundschule zu befahren. Trotz des vehementen Widerstands der Grünen hielt die Mehrheit der Ausschussmitglieder an dieser Planung fest.

„Nach den klaren Meinungsäußerungen vieler Schwarzenbeker Bürgerinnen und Bürger bei dem öffentlichen Forum zum Stadtentwicklungskonzept im Dezember 2022 ist nun wohl auch den anderen Fraktionen klar geworden, wie wichtig das Thema Mobilität und Fahrradverkehr der Schwarzenbeker Bevölkerung ist. Ob die SPD-Fraktion die tatsächlichen Hintergründe dafür verstanden hat, bleibt bei dem vorliegenden Antrag zu bezweifeln“, schließt Ronneberger ab.

Kurznachrichten Schwarzenbek


DRK-Krebsnachsorge
Viele Krebserkrankte sowie deren Angehörige stehen der neuen Lebenssituation hilflos gegenüber. Deshalb führt das DRK Schwarzenbek Beratung in der Selbsthilfegruppe „Leben mit Krebs-Hilfe und Selbsthilfe im DRK“ durch. In Gesprächskreisen und Einzelgesprächen wird Hilfe bei der Bewältigung von Problemen angeboten. Der nächste Beratungstermin findet am Montag, 13. Mai, von 17 bis 19 Uhr im DRK-Zentrum Schwarzenbek, Bismarckstraße 9b, statt. Nähere Informationen erhalten Interessierte von Brigitte Wiech unter Telefon 04544 / 89 12 43.


Blutspende
Der nächste Blutspendetermin in Schwarzenbek findet am Mittwoch, 8. Mai, von 15 Uhr bis 19.30 Uhr im DRK-Zentrum Schwarzenbek, Bismarckstraße 9b, statt. Es wird um eine Terminreservierung über https://www.blutspende-nordost.de/blutspendetermine, telefonisch über die kostenlose Hotline 0800 11 949 11 oder über den Digitalen Spenderservice www.spenderservice.net gebeten. Interessierte Spender mit Erkältungssymptomen werden zum Schutz der weiteren Spender und Helfer gebeten, nicht den Termin wahrzunehmen und diesen wieder frei zu geben.


Bürgersprechstunde
Die nächste Sprechstunde des Bürgervorstehers der Stadt Schwarzenbek, findet am Donnerstag, 16. Mai, von 16 bis 18 Uhr, in Zimmer 309, I. OG des Rathauses Schwarzenbek, Ritter-Wulf-Platz 1, statt. Es werden keine Termine vergeben. Roman Larisch erreichen Bürger per E-Mail unter buergervorsteher@schwarzenbek.de oder telefonisch unter 04151 / 881 187.


Sperrung Amtsrichterpark
Der Amtsrichterpark wird im Zeitraum vom 15. April bis Ende Mai 2024 für Wegebaumaßnahmen gesperrt. Die Sperrung betrifft den Parkbereich hinter und neben dem Amtsrichterhaus. Der Zugang zum Amtsrichterhaus für Veranstaltungen ist gewährleistet, gleichfalls der Durchgang vom Körnerplatz zur Möllner Straße durch den Park.


Demenzberatung
Jeden 2. Donnerstag im Monat von 8.30 bis 12.30 Uhr können sich Angehörige und Menschen mit Gedächtnisproblemen im Amt Schwarzenbek-Land, Gülzower Straße 1 beraten lassen. Sie finden Informationen über die Krankheit und den Umgang damit, über Angebote zu Unterstützung und Hilfe sowie ein offenes Ohr für Sorgen und Ängste. Unabhängig und kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten, es gelten die aktuellen Regeln. Weitere Informationen: Barbara Hergert, Koordinierungsstelle Demenz, Telefon 04542 / 83 84 670, info@koordinierungsstelle-demenz.de


Persönliche Beratung durch den Pflegestützpunkt im Amt Schwarzenbek-Land
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden Donnerstag von 8.30 bis 11.30 Uhr individuelle, kostenfreie und unabhängige Beratungen rund um das Thema Pflege in Schwarzenbek an. Lars Koßyk nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen, z.B. bei der Beantragung eines Pflegegrades. Das Beratungsangebot findet ab sofort in den Räumlichkeiten des Amtes Schwarzenbek-Land, Gülzower Straße 1, Trauzimmer in Schwarzenbek statt. Die Beratung ist nur nach vorheriger Terminvereinbarung unter Telefon 04542 / 82 65 49 und unter Einhaltung der 3G-Regel möglich. Weitere Informationen auf der Homepage unter www.pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de.


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