Lauenburg (LOZ). Lauenburgs Senioren und Boulespieler freuen sich auf ein kleines Jubiläum, auch wenn sie im Hintergrund immer im Kopf haben, dass dieser Spuk auch bald vorbei sein könnte.
Ende des Monats Juli besteht die Lauenburger Boulegruppe zwei Jahre. Aus kleinen Anfängen, verschiedenen Versuchen an ungeeigneten Orten, beispielsweise auf der Tennisanlage des „Lauenburger Schwarz-Weiß“, fanden sich vor zwei Jahren schließlich genau sechs Frauen und Männer auf der bereits vorhandenen Bahn auf dem Friedhof ein, um das Spiel und sich zu beschnuppern. Die Senioren führten gute Gespräche mit der Friedhofsverwaltung und in den eigenen Gremien, denn ein Spiel dieser Art auf einem Friedhof? Das passte nicht in die gängigen Vorstellungen.
Die Gruppe der „Spielwütigen“ leistete Überzeugungsarbeit und aus der Handvoll wurden nach einem Jahr über 20 Bouler und Boulerinnen. Gelegentlich fanden sich dort auch schon an die 30 Spieler ein.
Als ein kluger Schachzug erwies sich die Umbettung der Trimgeräte vom Kornhausplatz im Schatten des Lauenburger Schlosses an die Boulebahn. Am alten Standort hatten die Geräte ein beinahe unbeachtetes Dasein geführt, jetzt konnten sie beim Aufwärmen der Sportler dienen.
Nun steht die Boulebahn nicht in südlichen Gefilden und die Aktiven gelegentlich im Regen. Da lag die Idee nach einem Wetterschutz nahe. Innerhalb eines Jahres hatten sich Sponsoren in Lauenburg gefunden, die das Geld zur Verfügung stellten und zusammen mit der Friedhofsverwaltung entstand ein kleines Schmuckstück: ein Wetterschutzhäuschen.
Nun ist das Boulen und die sportliche Betätigung viel mehr als Selbstzweck. Die Lauenburger Seniorensportler werfen und rollen ihre Kugeln nicht nur wegen der sportlichen Betätigung. Ebenso wichtig ist der Meinungsaustausch unter einander, das Gespräch, das von den alten Leuten auch munter gepflegt wird. Zweimal in der Woche wird geboult, im Winter bei Schnee und Eis gekegelt. Das hilft den Älteren, ihren Tag zu gestalten, aus ihrer Einsamkeit herauszutreten und auch mit Jüngeren ins Gespräch zu kommen.
Zwar ist die Boulegruppe ein Zweig der Lauenburger Senioren, organisiert vom Seniorenbeirat, aber der schaut nicht so genau hin, wenn die Frau oder der Mann noch nicht genau das offizielle Seniorenalter von 60 Jahren erreicht hat. „Wir betreiben Nachwuchspflege“ hat Degenhard Christen, der Organisator der Boulegruppe, festgestellt „und sind guter Hoffnung, dass genau diese Männer und Frauen demnächst auch andere Veranstaltungen besuchen werden“.