Geesthacht (LOZ). Die Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen am Geesthachter Otto-Hahn-Gymnasium haben im städtischen Schulentwicklungsplan die Priorität 2. Allerdings flossen im Schulentwicklungsplan die Wünsche nach einem Multifunktionsraum bzw. einer sanierten kleinen Turnhalle nicht ein. Andererseits wurden für die energetische Sanierung bereits im Haushalt 2022 Mittel eingeplant. Am 4. September 2023 wurde im Ausschuss für Bau, Feuerwehr und Katastrophenschutz die Machbarkeitsstudie zur Sanierung und zum Umbau der kleinen Turnhalle des OHG zum Multifunktionsraum mit vier Varianten vorgestellt:
- Die Variante A stellt eine Minimalmaßnahme für 1,75 Millionen Euro dar ohne nachhaltige Sanierung und Aufwertung der Halle.
- Die Variante B beinhaltet eine umfassende energetische und nachhaltige Bestandssanierung für 4,5 Millionen Euro ohne zusätzlichen Gewinn an Nutzungsmöglichkeiten.
- In den Variante C 1 und C 2 sind Abbruch und Neubau der Turnhalle und der Nebenräume vorgesehen, in der Variante C 1 werden rund 6 Millionen Euro veranschlagt. Die Untervariante C 2 ist eine etwas abgespeckte Variante für 5,85 Millionen Euro.
Eine Weiternutzung ohne Maßnahmen ist aufgrund von Mängeln im Brandschutz nicht realistisch. Die Verwaltung hatte sich in der Vorlage für eine der teureren Varianten ausgesprochen. Auch aus Sicht der SPD wäre die Variante A keine gute nachhaltige Lösung in Hinblick auf Folgekosten und Funktionalität. Deshalb hatte die SPD angeregt, eine Zusammenfassung beider Baumaßnahmen zu prüfen. Diese Idee hat die SPD-Fraktion jetzt als Antrag für die Beratung in der gemeinsamen Sitzung von Bau- und Bildungsausschuss am 23. Januar eingebracht.
„Die Ortsbesichtigungen haben uns darin bestärkt, diese Option in die weiteren Überlegungen einzubeziehen und ernsthaft zu prüfen. Wesentliche Gründe: Die Minimal-Sanierung der Turnhalle (Variante A) für bisher geschätzte 1,45 Millionen Euro ist weder baulich noch energetisch noch von den Betriebskosten nachhaltig. Die Voll-Sanierung (Variante B) erreicht in den Kostenschätzungen fast die Kosten eines Neubaus. Faustregel bei Sanierungen ist, dass sie gerade noch als wirtschaftlich gelten, wenn 80 Prozent der Neubaukosten erreicht werden. Die im Bauausschuss vorstellte Neubauvariante C 1 erreicht nahezu diesen Wert (77%). Deswegen spricht viel für einen Neubau. Bei Sanierungen gibt es auch immer wieder kostenträchtige Überraschungen. Die nachhaltige Option des Neubaus einer Multifunktionshalle gehört daher in ein Gesamtkonzept eingebunden und geprüft, das die weiteren Bedarfe am Standort mitberücksichtigt. Dafür ist jetzt der richtige Zeitpunkt“, so Katrin Wiegratz, für die SPD Mitglied im Bauausschuss.
Folgende Möglichkeiten der Zusammenfassung des Neubaus von zusätzlich benötigten Klassenräumen mit dem Neu-/Umbau der kleinen Sporthalle wurden bei den Ortsbesichtigungen beider Ausschüsse diskutiert:
- Abriss der kleinen Turnhalle,
- Abriss der Nebenräume,
- Aufstockung der angrenzenden Kunsträume sowie eventueller Umbau der Kunsträume (um auch die versetzen Ecken zu begradigen),
- Neubau der geplanten Klassenräume sowie eines Multifunktionsraums am Standort der jetzigen kleinen Turnhalle und der Nebenräume,
- Bau eines Fahrstuhls/ Herstellen der Barrierefreiheit.
Die SPD schlägt mit ihrem Antrag vor, diese Überlegungen einer Zusammenfassung beider Baumaßnahmen in einem überschaubaren Zeitrahmen hinsichtlich Realisierbarkeit, Kosten und Bauzeit zu prüfen, um eine fundierte Entscheidung zu ermöglichen.