Lauenburg (LOZ). Gelegentlich unternimmt ein Senior eine Reise oder einen Ausflug im Sitzen und bekommt dennoch umfangreiches Wissen beinahe frei Haus geliefert. So geschehen kürzlich bei einem Seniorennachmittag des Beirats im Lauenburger Askanierhaus. Zu Gast hatten die Senioren Gerd Lüttge, den Vorsteher des Amtes Lütau, und den Lauenburger Sänger, Entertainer und Platt-Dütsch-Verteller Peter Paulsen.
Um dessen Künste wissen alle Lauenburger, sind beinahe alle Lauenburger bestens informiert, war er doch bei einem Teil noch in deren Erziehung als Schulmeister involviert, oft in einer Zeit noch als Allgemeinwissen gelegentlich noch schlagend vermittelt wurde. Heute ist der Ex-Lehrer eher mit Musik-Instrumenten um Wissensvermittlung bemüht.
Gerd Lüttge hat sein Büro oben im Schloss, gleich nebenan von Lauenburgs Neu-Bürgermeister Thorben Brackmann. Sie üben auch beinahe ähnliche Verwaltungstätigkeiten aus, der eine eben für die Stadt Lauenburg, der andere für das Amt Lütau. Dieses Konstrukt ist kein Neuland, bereits im Kaiserreich des Wilhelm II. wurden acht Dörfer rund um Lauenburg zu einem Verwaltungsbezirk zusammengelegt. Fünf preußische Beamte oder Angestellte bemühten sich um die Verwaltung deren Belange. 1945 mit dem Ende des zweiten Weltkrieges lösten die Siegermächte diese staatliche Ordnung auf, um sie drei Jahre später wieder mit dieses acht Dörfern wieder auferstehen zu lassen. Mit Juliusburg und Krukow kamen zwei weitere Ortschaften zum Amt Lütau dazu.
Das Amt in seiner jetzigen Form mit seinen zehn Ortschaften besteht seit 1968, als das Amt mit der Stadt Lauenburg einen Verwaltungsvertrag schloss, im dem das Amt Lütau ihre Verwaltungsaufgaben Lauenburg übertrug, ihre politische Selbständigkeit aber behielten. Gerd Lüttge ist erst der zweite Amtsvorsteher dieses Zusammenschlusses. Sein Vorgänger Werner Schumacher saß beinahe 30 Jahre in dieser Position.
Nun ist Gerd Lüttge der beste Werber für seine zehn Dörfer und Gemeinden. Deren Wahlspruch „Stadt und Land, Hand in Hand“ lässt er Wirklichkeit werden. Deren Existenz, Schönheit und Eigenheiten weiß er den Besuchern des Seniorennachmittags zu vermitteln. Jedes Dorf im Amt hat seinen besonderen Charakter, jede Gemeinde ist einen Besuch aus der Partnerstadt Lauenburg wert und dafür wirbt der Amtsvorsteher nun auch. Sei es mit dem Fahrrad, als Spaziergänger oder auch mit dem Auto. Und genügend und auch bekannte Schänken gibt in diesen Dörfern auch. Durstig oder hungrig muss abseits von Lauenburg dort niemand bleiben.
Zu diesem Vortrag passt auch das Liedgut der Lauenburger Senioren. „Kein schöner Land in dieser Zeit“ sangen Lauenburgs Senioren unter der Stimmführung von Peter Paulsen und noch eine Reihe anderer dieser Lieder, die schnell in diesem Kreis der Wunsch aufkommen ließen, einen Liederkreis wie vor einigen Jahren aufkommen ließ. Der musste allerdings aus Alters-gründen damals eingestellt werden.